Gedanken zur Monatslosung

Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott. Phil. 4, 6

 

Mach Dir keine Sorgen! Wie oft hast Du diesen Satz in Deinem Leben schon gehört? Und wie oft hast Du ihn tatsächlich beherzigt? Ist es doch gar nicht so einfach, sich keine Sorgen zu machen.

Wenn wir uns umschauen, gibt es doch allerhand, worum wir uns Sorgen machen müssten. Die globale Friedensordnung gerät immer mehr aus den Fugen, Hass und Gewalt scheinen das Miteinander der Menschen zu dominieren, hart verdientes Geld reicht vielen kaum noch zum Leben, die Infrastruktur ist marode, in allen Branchen fehlen Fachkräfte und und und. Die Liste ließe sich doch endlos fortsetzen, oder etwa nicht? Also, allen Grund zur Sorge?

Und dann bekommen wir in unserer Monatslosung gesagt: Mach Dir keine Sorgen, sorgt Euch um nichts, um gar nichts. Können wir das überhaupt, uns nicht sorgen? Das Sorgen gehört doch quasi zu unserer DNA. Sich nicht zu sorgen, würde ja bedeuten, dass wir loslassen und vertrauen müssen. Will ich das? Willst Du das? Oder ist es uns nicht viel lieber, wenn wir uns selbst um uns und unsere Lieben kümmern, denn nur dann ist sich doch wirklich gekümmert, also lieber die volle Kontrolle über unser Leben und Umfeld behalten, oder?

Wir begegnen der Aufforderung, uns nicht zu sorgen, vielfach in unserer Bibel. Schon Salomo hat erkannt, dass uns Sorge nicht guttut. In seinen Sprüchen lesen wir „Sorge im Herzen bedrückt den Menschen…“.(Spr. 12, 25) Ja, das kennen wir doch gut, wenn sich vor lauter Sorge unsere Gedanken stetig im Kreis drehen und uns nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Sorge bedrückt uns, dominiert unser Denken und Fühlen, macht uns das Herz schwer und schließlich krank. Und trotzdem können oder wollen wir es nicht lassen, uns zu sorgen.

Jesus selbst sagte einmal:„Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. …, sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.“Von Petrus werden wir gar aufgefordert:„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch!“(1. Petr. 5,7).

Loslassen! Die Kontrolle abgeben! Vertrauen!

Ganz schön viel verlangt. Denn wir lesen ja schließlich nirgends in der Bibel, dass wenn wir alle Sorge an Jesus oder an Gott abgeben und nur fest genug um das bitten, was wir meinen zu brauchen, dies dann auch bekommen. Aber ist dann überhaupt gut genug für uns gesorgt? Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wir wirklich so genau wissen, was wir brauchen, also tatsächlich brauchen und nicht nur meinen zu brauchen.

Aber unser himmlischer Vater weiß es. Er weiß ganz genau, was wir zum Leben brauchen, denn keiner kennt Dich und mich so gut wie er. Er hat uns gewollt, geplant, uns gemacht und vom ersten Tag an bedingungslos geliebt. „Ich kenne Dich mit Namen, die Haare auf Deinem Haupt habe ich alle gezählt.“ spricht er uns zu. Also, wenn uns jemand kennt, dann doch er.

Also wieso sich von Sorge bedrücken lassen, wenn wir doch die Gewissheit haben dürfen, dass unser Schöpfer am besten weiß, was wir brauchen und genau dafür sorgen wird, wenn wir es zulassen und ihn darum bitten. Lasst Eure Bitten vor Gott kommen, heißt es in unserer Monatslosung, aber nicht nur das, sondern wir sollen mit Dank bitten. Dankbarkeit scheint also der Türöffner zum Vaterherzen Gottes zu sein. So ist Dankbarkeit nicht nur eine Reaktion auf das Erhalten von etwas, sondern eine grundlegende Gebetshaltung. Sie stärkt die Beziehung und das Vertrauen in Gott, rührt sein Vaterherz an und lässt unsere Bitten erst zu ihm durchdringen.

Dankbarkeit macht zudem etwas mit uns. Sie lässt uns auch in schweren Zeiten den Blick für das Gute nicht verlieren, sondern lenkt ihn bewusst auf all das, was eben nicht nur schlecht und herausfordernd ist. Und wenn wir ehrlich sind, können wir doch auch hier eine lange Liste erstellen mit Dingen, für die wir dankbar sein können. Vielleicht sollten wir genau das tun.

Ich wünsche uns sehr, dass wir all die guten Dinge in unserem Leben nicht aus dem Blick verlieren, dass wir loslassen und darauf vertrauen können, dass unser himmlischer Vater sich um alle unsere Bedürfnisse kümmert. Probieren wir es aus! Mach Dir keine Sorgen!

Gedanken zur Monatslosung von Antje Behr

Musik: Worship Piano, D. Pavlov