Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2. Petrus 3,13
Ein Monatsspruch aus dem zweiten Petrusbrief voller Hoffnung! Was wären wir ohne sie?
Tagtäglich werden wir überflutet von schlechten Nachrichten, Nachrichten bei denen man sich fragt, wo sie denn ist, diese Gerechtigkeit. Kriege hier, Anschläge da, unschuldige Menschen verlieren dabei ihr Leben. Unser Sozialsystem scheint am Ende, die soziale Ungerechtigkeit nimmt immer weiter zu, während die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Die Wirtschaft schrumpft, die Staatskassen sind leer, die Natur stirbt menschengemacht langsam vor sich hin, selbst in den Kirchen sei man nicht mehr sicher, wird uns suggeriert, und überhaupt ist doch alles schlecht und aussichtslos. … Angst macht sich breit, Frust greift um sich und hat das Potential sich in unsere Herzen zu fressen. Wut und Hass werden geschürt auf das System, auf die Menschen, die in ihm und von ihm leben, ja auf die ganze Welt. Da muss man sich schon sehr anstrengen, dabei nicht vor lauter Zukunftsangst zu verzweifeln.
Was wären wir Christen also ohne diese zentrale Hoffnung, von der Petrus schreibt? Ich klammere mich an diese Hoffnung und stelle mir gern vor, wie dieser neue Himmel und diese neue Erde sein werden, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Was für ein schöner und friedvoller Ort muss das sein, auf den es sich lohnt, hinzuleben. Und manchmal, wenn die schlechten Nachrichten wieder einmal zu viel werden, wünschte ich, wir könnten diesen Zustand schon hier auf Erden erreichen. Aber können wir das denn so gar nicht? Was ist überhaupt diese Gerechtigkeit, die überall zu fehlen scheint?
Im biblischen Sinne erweist sich Gerechtigkeit im aufeinander bezogenen Handeln, also wenn unser Tun der Gemeinschaft dient. In der Bibel lesen wir oft von einem Gott, der für die Schwachen, die Armen und Unterdrückten Partei ergreift. Er sieht die an, die ihrem Recht beraubt wurden, sieht die Menschen in ihrer Not und schafft durch sein Handeln Gerechtigkeit. Gottes Handeln soll auch unsere Motivation sein, selbst für Gerechtigkeit einzutreten, die Schwachen, die Armen und Unterdrückten nicht aus dem Blick zu verlieren. Und ja, ich bin davon überzeugt, dass wir in unserem kleinen Umfeld, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, selbst ein Stück des neuen Himmels und der neuen Erde schaffen können und den Menschen einen Ausblick geben auf die Hoffnung, die unser Herz erfüllt und uns eben nicht verzweifeln lässt an dem, wie unsere Welt heute ist.
In der lebendigen christlichen Gemeinschaft haben wir einen kostbaren Platz, an dem jeder bedingungslos akzeptiert und wertvoll ist, an dem wir selbst Freundlichkeit und Gerechtigkeit erfahren und unsere christliche Hoffnung frei leben und teilen können. Das empfinde ich als kostbares Gut, als große Gnade und Privileg und bin jeden Tag dankbar dafür.
Deshalb lasst uns davon abgeben, diese Gerechtigkeit üben und nach dem handeln, was uns selbst froh macht - füreinander einstehen, Mut machen, trösten, eine Hand halten, zuhören, füreinander beten oder ein Lächeln verschenken. Denn in den Sprüchen Salomos lesen wir: „Ein freundliches Lächeln erfreut das Herz und eine gute Nachricht stärkt Leib und Glieder.“ (Sprüche 15, 30 aus der Übersetzung „Das Buch“)
Also warum nur warten auf diese verheißene Gerechtigkeit, von der Petrus schreibt, wo wir doch in unserem Tun die Menschen schon jetzt ein Stück des neuen Himmels und der neuen Erde schmecken lassen können, in denen die Gerechtigkeit wohnt.
Gedanken zur Monatslosung November 2024 von Antje Behr
Musik: Worship Piano, Interpret: Denis Pavlov