Markuskirche Gundelsheim

Im NORMALFALL feiern wir circa alle 3 Wochen  sonntags um 8.45 Uhr  Gottesdienst (Hauptstraße 19a, Gundelsheim)

 

 => Zu den Bildergalerien:

=> Markuskirche heute
=> Historische Fotos

 

Die Markuskirche am Leitenbach
Bildrechte beim Autor

Die Markuskirche am Leitenbach

 

.
Bildrechte beim Autor
.
Bildrechte beim Autor

 

 

Der bisher letzte Erntedank in der Markuskirche am 6. Oktober 2019:

.
Bildrechte beim Autor

 

.
Bildrechte beim Autor

********************************************************

Ein Blick in die Geschichte der Markuskirche

von Dagmar Frey

Bereits im Jahr 1847 hat die Gemeinde Gundelsheim das königliche Landgericht Bamberg um die Genehmigung zum Bau einer Kapelle gebeten, aber alle Bemühungen blieben angesichts der Verschuldung der Gemeinde vergebens. Es vergingen mehr als 50 Jahre bis 1899 mit dem Bau begonnen werden konnte. Immer wieder kam der Bau wegen Geldmangels zum Erliegen, bis endlich im Herbst 1900 erstmals Betstunden in der Kapelle abgehalten werden konnten.

Neue Verwendung für die Schulglocke

Im August 1901 wurde mit dem Anbau des Turms begonnen, die beiden Glocken (die große wurde gestiftet und die kleine war die Schulglocke) wurden im August 1902 geweiht und im Turm aufgehängt. Der Hochaltar kostete mit zwei Heiligenfiguren 1000 Reichsmark. Geschaffen wurde er von dem Bildhauer Peter Morgenroth aus Staffelstein. Kurz nach dem 1. Weltkrieg setzte man eine Uhr in den Turm ein. 1933 wurde die Kapelle durch einen Erweiterungsbau vergrößert. Soviel und noch weitere interessante Einzelheiten findet man in der Chronik der Gemeinde Gundelsheim über die katholische Vorgeschichte der Markuskirche, die am 14. Juli 1969 für 77 000 DM von der evangelischen Gemeinde gekauft wurde.

Der Pfarrer betreute die Gemeinde per Fahrrad

Aber wo traf sich die evangelische Gemeinde vor diesem Kauf? Denn natürlich gab es schon längere Zeit eine evangelische Gemeinde in Gundelsheim, da vor allem durch die Vertreibung
nach dem 2. Weltkrieg viele Evangelische in diesen Raum gekommen waren. Pfarrer Frank betreute den ganzen Diasporaraum zunächst per Fahrrad, später mit dem Motorrad und dem Auto von Scheßlitz aus, das als Tochtergemeinde zur Erlöserkirche gehörte. Die Gottesdienste fanden alle zwei Wochen im heutigen alten Rathaus - der damaligen Dorfschule - statt. Dafür mußte jedesmal der Altar auf- und hinterher wieder abgebaut werden. Im Winter galt es den Ofen rechtzeitig vorher anzuheizen. Die damalige Mesnerin Frau Klemt hatte viel zu tun und war oft auf die Mithife von Gemeindegliedern angewiesen.
 
1954 wurde die Gundelsheimer Gemeinde in die Auferstehungskirche umgepfarrt. Erst am 17.12.1965 kamen die Gundelsheimer endgültig zur Himmelfahrtskirche nach Lichteneiche und Pfarrer Frank wurde offiziell auch für diese Gemeinde zuständig. Von da ab ging es bergauf, so erinnert sich Frau Bagung, die für diese Zeilen wertvolle Hinweise lieferte und das Material zusammentrug. 

Große finanzielle Opfer

Am 8.10.1966 wurde der Kirchenbauverein gegründet, denn die katholische Markuskirche sollte angekauft werden, sie war aber renovierungsbedürftig. Man bat die rund 50 Mitglieder des Vereins um monatliche Spenden von 1 DM  bis 3 DM, manche konnten sogar 5 DM geben. Unter großen finanziellen Opfern konnten schließlich für den ersten Bauabschnitt 21 000 DM überwiesen werden, später nochmals 3100 DM. Viele Gemeindeglieder halfen persönlich bei dem Umbau mit, so daß im Dezember 1971 zum 1. Mal ein Gottesdienst in der renovierten Kirche stattfinden konnte. Der Dank der Gundelsheimer Gemeinde ging besonders an Pfarrer Frank für seinen Einsatz beim Kirchenkauf und der Renovierung. Unter anderem mußten Kirchenbänke und Abendmahlsgerät angeschafft werden. 1972 wurde der Außenputz angebracht. 
 
Erst Ende 1986 bekam die Kirche einen Wasseranschluß. Bis dahin mußte alles Wasser aus dem nahen Leitenbach geholt werden. Viele Gegenstände, die wir heute in der Markuskirche sehen, wurden in den Jahren 1985 bis heute vom Frauenkreis angeschafft und finanziert, so z.B. die vier Altarleuchter, die Teppiche, die Kniebänke, die Sitzbankauflagen und vieles mehr. Auch die Antipendien für Weihnachten und die Passionszeit wurden in Handarbeit angefertigt.

(Auszug aus dem Gemeindebrief Dezember 1998 - Februar 1999)